Marble Canyon

Der zum Grand Canyon Nationalpark gehörende Marble Canyon ist der Bereich des Colorado River von Lees Ferry bis zur Einmüdung des Little Colorado River. Tief in den roten Sandstein Nordarizonas eingegraben, ist dieser Abschnitt des Flusslaufs mit seinen senkrechten und teilweise poliert erscheinenden Felswänden einmal mehr von verschwenderischer Pracht. Diesem Umstand verdankt die Schlucht auch ihren Namen.

Marmor (Marble) findet man hier indes keinen. Der Geologe und Entdecker John Wesley Powell, der das Flusssystem von Green River und Colorado River im Rahmen einer Expedition im Jahr 1869 ausführlich erkundete und dokumentierte, befand vermutlich im Scherz, dass der von den Kräften der Natur abgeschliffene Kalkstein einen wunderbaren Marmor abgebe. So kam der Canyon zu seinem Namen.

Entdecken kann man die Schönheit dieser Schlucht vom Wasser aus auf einer Boots- oder Raftingtour. Vom Land bietet sich der beste Überblick von der historischen Navajo Bridge. Sie überspannt seit 1929 den Canyon. Ergänzt im Jahr 1995 um eine baugleiche Brücke, die heutigen Verkehrsanforderungen gerecht wird, bietet die somit entstandene Doppelbrücke auch für sich genommen ein beliebtes Fotomotiv.

Die beiden Brücken sind übrigens zwei von insgesamt nur sieben Flussquerungen, die den Colorado River auf einer Länge von mehr als 1.200 Kilometern in der Canyon-Region Arizonas und Utahs überspannen. Die kürzeste Straßenverbindung vom South Rim des Grand Canyon zum North Rim führt hier entlang.

Von 1969 bis 1975 war Marble Canyon übrigens ein eigenständiges National Monument, wurde dann aber in den Grand Canyon National Park integriert. Der Park umfasst in diesem Bereich den Flusslauf und reicht bis zur Einmündung des Paria River bei Lees Ferry. Dort geht er unmittelbar in das nächste Schutzgebiet über, die Glen Canyon National Recreation Area.

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